Am Samstag war nun der große Start der „ELCSASO Howard College“ (ELCSA Student Organisation). Um halb neun ging ich also zum Campus, da ab dann das Aufbauen beginnen sollte. Zunächst gab es einen Schock für alle, als es hieß, dass die Buchung für den Raum angeblich nicht confirmed sei und er daher nicht zur Verfügung stehe. Doch schließlich klappte dies zum Glück doch noch. Zu dritt gingen wir nun zu einer Res (Residence=Wohnhaus) auf dem Campus, wo die Frauen schon fleißig am Salate etc. machen waren. Ich ging nach oben auf das Dach, da mir gesagt wurde, dass dort die „men´s work“ wäre. Ich glaube, das kommende Bild spricht für sich ;)
Es waren 300!! Drumsticks (ist sowas wie Hänchenkeule) zu grillen. Dabei konnte man sich sehr gut unterhalten. Dadurch verflog die Zeit und ich ging noch einmal zu der Halle der Veranstaltung. Da fragte mich der Pastor von der Uni, ob ich was zu tun hätte oder ihn eben in die Stadt begleiten könnte, er müsste noch was besorgen. Da ich nichts mehr zu tun hatte, fuhr ich mit ihm mit und sah zum ersten Mal beimm Vorbeifahren den großen City Market (Wochenmarkt ähnlich). Ich dachte, dass der Pastor etwas für die Veranstaltung kaufen wollte, doch nachdem wir im dritten Laden waren, bemerkte ich, dass er einen Spülkasten für seine Toilette zuhause kaufen wollte. ;)
Das war dann doch etwas anderes, als ich erwartet habe, aber dadurch hatte ich wieder etwas mehr von Durban gesehen. Fünf Minuten vor Beginn waren wir dann auch wieder zurück.
Und nun begann eines der Erlebnisse der besonderen Art, die ich bisher noch nicht hatte. Die Eröffnungsfeier bestand aus zwei Teilen, einem Gottesdienst und einem Teil mit Reden etc.
Der Gottesdienst an sich ist eigentlich! nicht anders als in Deutschland, ABER erstens wird grundsätzlich bei allen Liedern gestanden und dazu getanzt, wobei beim Tanzen hab ich da eher arge Probleme, da ich das nicht so wirklich gewohnt bin. Die Predigt wurde von dem Bischof Buthelezi gehalten, der sich doch etwas anders verhielt, als ich das von einem Bischof gedacht hätte (im positiven Sinne). Man hat wirklich gemerkt, dass er sich vorbereitet hat auf die Altersgruppe und stand nicht hinter dem Pult, sondern ist durch den halben Saal gegangen. Auch vermochte er den Saal des Öfteren zum Lachen zu bringen. Nur ein Beispiel an dieser Stelle, als er mitten in der Predigt zufällig einen aus den ersten Reihen direkt anspricht.
Bischof: „Wem vertraust du am meisten in deinem Leben? Und sag jetzt nicht Gott, nur weil ich hier der Bischof bin!“
Das führte natürlich zu einigemn Lachern im Saal. Nach der Predigt gab es dann wie eigentlich in jedem Gottesdienst hier noch Heiliges Abendmahl. Das ist der einzige Teil, der mir nicht so gefällt, denn aufgrund der vielen Leute wird eine Schlange gebildet, in der man dann zuerst das Brot bekommt und dann den Wein. An sich ja kein Problem, doch die beiden Sachen sind so dicht beieinander, dass manchmal nur eine Person vor einem ist, das heißt, man hat gerade das Brot in den Mund getan, da bekommt man schon den Wein und hat vielleicht einmal zugebissen. Das ist daher etwas sehr hetzend.
Nach einigen weiteren Liedern begann dann der zweite Teil, der sich am Ende doch etwas hinzog, denn allein bei der Runde, in der die verschiedenen Gruppen begrüßt wurden, singt einfach mal jede Gruppe zur Begrüßung ein Lied. Da könnt ihr euch bestimmt vorstellen, dass das etwas länger dauert. In der einen Rede kam die Wunschvorstellung auf, auch irgendwann einmal international zu werden. Das führte dann dazu, dass die Moderatorin auf die Idee kam, dass ich ja aus Deutschland sei und somit die ELCSASO Howard College ja schon international sei. Und zur Begrüßung sollte ich doch bitte einmal aufstehen. Na wunderbar, da sitzen mal eben 200 Leute oder so und ich durfte aufstehen und alle gucken mich an, war schon ein etwas komisches Gefühl. Also hab ich mich dann möglichst schnell wieder hingesetzt. Und nach einer weiteren Zeit war dann die Eröffnungsfeier nach mal eben 4 Stunden vorbei. Nun gab es genügend zu Essen für alle.
Jetzt aber noch zu meiner Überschrift und wie es dazu kam. Wenn hohe Gäste da sind, gibt es immer einen besonderen Tisch, fern von den anderen, an dem dann die Gäste sitzen, wie hier der Bischof und die Pastoren. Da ich noch eine Verabredung für einen Film hatte, wollte ich mich nur kurz von Joe verabschieden. Während wir uns kurz unterhielten, stand der Bischof auf, kam zu mir und begrüßte mich, wo ich schon nicht ganz wusste, wie ich mich verhalten sollte, aber das war nur im ersten Moment, denn schnell merkte ich, dass man ganz normal reden kann. Hier ist es normal, dass man beim Reden noch die Hand des anderen hält (von der Begrüßung). Da steht der Bischof jetzt neben mir und es geht darum, dass ich ja sooo riesig sei. Und in dem Moment sagt der doch glatt: „Jonathan, I´m so small, now I need a small hug!“ Tja, da war ich schon etwas sehr baff, denn irgendwie hatte ich mir einen Bischof gaanz anders vorgestelllt, aber es war sehr interessant zu sehen, dass der Bischof ein sehr netter, „ganz normaler“ Mensch ist.
Wenn ihr hier klickt, bekommt ihr noch ein paar Bilder von der Eröffnung zu sehen.
Am Abend haben Kimmo, ein Mitbewohner und gleichzeitig so eine Art Jugendarbeiter, noch zusammen 2012 geguckt.
Am Sonntag war ich zunächst im Gottesdienst in der Lutherkirche (ist hier die Straße ca. 800m runter). Am Nachmittag dann habe ich Rosinenbrötchen gebacken. Ja, ihr habr richtig gelesen! Ich und selber backen! Und das auch noch recht erfolgreich, wenn ich das mal sagen darf ;)
Denn hier gibt es echt nuuur Toastbrot und kein anderes. Daher sind die Brötchen mal sehr lecker zur Abwechslung. Und sie finden auch guten Anklang bei meinen paar Mitbewohnern, die natürlich auch mal probieren durften/wollten.
Ja, und heute war ich dann mal wieder im Kindergarten, es war ein eher anstrengender Vormittag, da die Kids heute viel zu aufgedreht waren und eine unheimliche Lautstärke an den Tag gelegt haben. Aber heute nachmittag ist mir eine gute Idee gekommen, ab morgen werde ich meine Schiedsrichterpfeife im Centre lassen und die dann bei Bedarf benutzen, denn wenn alle Kids am laut reden/schreien sind, kommt da keine Stimme gegen an, so laut man es auch probiert.
So, als letztes noch,was die Woche noch außergewöhnliches ansteht...
Am Mittwoch sind Stephan und ich auf dem Campus zu einem großen braai´ eingeladen, quasi einer Grillparty mit Rugby gucken dazu (dann lern ich auch mal die Regeln kennen). Am Freitag ist Sports Day im Centre, da gehen wir mit den Kids zur Uni und machen Sport. Und am Montag dann kommt Michael an, das ist der Freiwillige aus den USA, der im gleichen Projekt wie ich arbeiten wird; ich bin schon sehr gespannt darauf, ihn kennenzulernen.
Oje, der Eintrag ist schon wieder eeetwas länger geworden,...
Ich wünsche euch eine schöne erste Woche im September, hier fängt ab morgen der Frühling an (dabei sind es jetzt schon 26° am Tag ;)
Euer Jonathan
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